Sunday 28th October 2018, 2:30pm
Getaway #33: Micha Ebert-Hanke
Micha Ebert-Hanke chose this Sunday’s getaway destination. Upon his curiosity to visit Zurich, Mirjam Bayerdörfer invited Micha for the thirty-third Outside Sunday.
– Micha writes. Mostly poetry. He once studied fine art. I don’t know more about this or how it happened. When we talked, we talked so much about gaining your money doing texting jobs for some state owned company or by being their facility manager, the art somehow drifted away – but where to? I couldn’t say into the background. It’s more like it dissolved. Into the air? Enriching it like one of these always too smelly room scents that seem to have conquered private and public spaces equally? They’re awful. But then: would the smell of piss be better?
Maybe this can be an analogy for now.
Maybe I got off track here.
Micha. I am looking forward to meet him a second time. And to enjoy some smelly art air enriched with true Berlin flavor. –
[Report]
Micha could not come. Headache. Nausea. Dizziness. Vertigo.
So it turned into a DIY getaway. Here are the elemets, for you, to do it yourself: a map, a text by Kathy Acker, a comment by him. Just add: your own body.
acker-kathy_the_language_of_the_body
Seit Jahren bin ich in einem Spaziergehclub mit Marie. Wir haben eine Runde und einen Treffpunkt. Die Runde sind wir in den letzten Jahren hundertfach gelaufen. Standardrunde. Ist wie Autopilot, wie auf Schienen. Laufen und reden, über was uns so umtreibt im Moment. Neulich habe ich gehört: Verstehen, hat was zu tun mit Stehenbleiben. Besser also verlaufen, worin auch immer. Text zum Beispiel, Zürich zum Beispiel, Körper zum Beispiel. Alles beackern. Also mal Treffpunkt auf Treffpunkt und die Runde eingetragen. Was treibt mich um im Moment. Kopf und Körper und wohin damit. Der Kopf dreht bei mir grad Runden, darum bleibt der Körper in Berlin. Vertigo, Schwindel, mir sitzt wer im Nacken hat Elke gesagt. Hab mich eh immer wie ein Schwindler gefühlt. Kunst und Schreiben und so. Trickster, wär mir lieber. Kartenspieler nur: mit Tarot. Mirjam habe ich im HKW getroffen es gab ein rotes Buch & Writers Tears. Ich hab irgendwas über Black Metal geredet und musste dann nach Haus. Manchmal treff ich Menschen, die find ich ganz direkt super. Wir wissen nicht viel voneinander, haben einen gemeinsamen Freund, sprechen dann mehr bei einem anderen Spaziergang. Ich freu mich schon! Für Zürich hatte ich ganz ehrlich keinen Plan, nur einen auf DIN gefaltet, per Hand von einem Herrn im Copyshop, weil die Faltmaschine grad kaputt war. Hab ich manuell gemacht, hat er gesagt. Gutes Lächeln. Pappelallee. Dann hab ich noch gedacht: der Text, der mich am meisten bewegt hat in letzter Zeit: Kathy Acker: “AGAINST ORDINARY LANGUAGE: THE LANGUAGE OF THE BODY. Bodybuilding Recherche. Mehr physisch sein, ganz körperlich, nicht immer nur zerdenken, stattdessen schwere Sachen aufheben. Gegen den Schwindel mache ich Shrugs. Versuche zu scheitern. Hanteln in Händen, roter Nagellack und Schulterzucken gegen Widerstand, Gleichgültig sein nicht zu leicht nehmen. Keine Ahnung haben gut finden. Langsam, halten, drei mal acht. Magisch. Achtundreissig ist meine Zahl, taucht immer wieder auf. Acht ist drei gespiegelt, Acht ist kreis gedoppelt. Eine Anweisung wäre vielleicht: Salzkreise machen auf dem Boden für abwesende Freund*innen. Und einen Kaffee (schwarz) trinken im Humboldthain auf dem Flakbunker mit Blick auf den Flughafen. Auf Höhe Calandastraße steht die Bank, wo wir auf dem Trümmerberg immer pausieren. Etwas über halbe Strecke. Na dann mal los.